Mit dem Fahrrad zur Arbeit: Gesund und gut für die Umwelt

Mit dem Fahrrad zur Arbeit
Immer mehr Menschen fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit. / Foto: © pressmaster – stock.adobe. com

Staus, überfüllte U-Bahnen, verspätete Züge – der Weg zur Arbeit wird immer öfter zur Geduldsprobe. Trotzdem nutzen die meisten Menschen nach wie vor das Auto oder den ÖPNV. Dabei gibt es mit dem Fahrrad eine Alternative, die nicht nur ökologischer und mit weniger Stress verbunden ist, sondern auch viele gesundheitliche Vorteile bietet. Denn die morgendliche Fahrt mit dem Zweirad kurbelt den Kreislauf an, stärkt die Muskulatur und verbessert die Atmung. Ganz zu schweigen von dem mentalen Boost, den das Gefühl von frischer Luft und Freiheit verleiht. Welche Vorteile das Pendeln mit Rad im Detail bietet und worauf Sie beim Umstieg auf zwei Räder achten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Die gesundheitlichen Vorteile des Radfahrens

Beim Gedanken an den täglichen Weg zur Arbeit haben die meisten das Bild von Stop-and-go-Verkehr in der Innenstadt, überfüllten Waggons oder hastigen Pendlern im Kopf. Doch während viele im Stau stehen, auf den nächsten Zug warten und schon früh morgens unter Stress stehen, gibt es auch immer mehr Menschen, die auf das Fahrrad umsteigen. Eine Entscheidung, die zahlreiche positive Effekte auf die Gesundheit mit sich bringt.

Tritt für Tritt zu einem gesünderen Herz: Wer in die Pedale des Fahrrads statt auf das Gaspedal im Auto tritt, fördert seine Herzgesundheit, reduziert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und hält obendrein seinen Blutdruck in Balance. Das gilt sogar für E-Bikes mit Unterstützung, wie eine Studie herausgefunden hat [1].

Ganzkörper-Workout auf dem Sattel: Das Fitnessstudio kann man sich beim Pendeln mit dem Rad getrost sparen. Denn vom Radfahren profitieren nicht nur die Muskeln in den Waden und Oberschenkeln, sondern der gesamte Körper – inklusive des im Job oftmals besonders beanspruchten Rückens.

Frischer Wind für den Kopf: Im Gegensatz zu der Fahrt im stickigen Zugwaggon oder mit dem Auto wird der Körper beim Pendeln mit Rad mit Sauerstoff geflutet. Das macht nicht nur wach, sondern auch nachweislich glücklich [2] und verbessert die Konzentration auf der Arbeit. Bei Stress im Job hilft es außerdem, den Kopf wieder freizubekommen.
Weitere Tipps für mehr Entspannung im Büro und am Arbeitsplatz

Kalorien verbrennen und Gewicht reduzieren: Der Weg mit dem Rad zur Arbeit kurbelt nicht nur den Kreislauf an und stärkt die Muskulatur, sondern verbrennt auch eine Menge Kalorien und rückt so überschüssigen Pfunden zu Leibe.

Für den Körper ist das Pendeln mit Rad also ein Rundum-Workout, mit dem sich die Herz-Kreislauf-Fitness verbessern, verschiedensten Krankheiten vorbeugen und das Gewicht reduzieren bzw. kontrollieren lässt. Darüber hinaus bringt der Umstieg von Auto oder Bahn auf das Zweirad auch ökologische und finanzielle Vorteile mit sich.

Pendeln mit dem Rad: Auch Umwelt und Geldbeutel profitieren

Ökologisch betrachtet ist der Umstieg auf das Fahrrad eine wahre Wohltat für unseren Planeten. Denn mit jedem Kilometer, den wir mit dem Rad fahren, vermeiden wir schädliche CO2-Emissionen und Lärm und tragen zu einer lebenswerteren Umgebung bei. Wie groß der Effekt ist, den der Umstieg auf das Zweirad ausmacht, veranschaulicht auch eine Statistik des Umweltbundesamts [4]. Demnach kann ein Arbeitnehmer, der täglich den Hin- und Rückweg zur Arbeit mit dem Fahrrad statt dem Auto zurücklegt, pro Jahr rund 300 kg CO2-Emissionen einsparen. Zum Vergleich: Eine Buche bindet pro Jahr ca. 12,5 kg CO2 [5]. Wenn Sie mit dem Rad fahren, ist das für die Umwelt also genauso effektiv, als würden Sie 24 Bäume pflanzen.

Radeln und bis zu 300 kg CO2 pro Jahr einsparen

Für viele Arbeitnehmer spielt neben der Umwelt vor allem der Kostenaspekt eine Rolle bei der Wahl des Fortbewegungsmittels. Nicht zuletzt durch die steigenden Spritkosten wird auch hier das Fahrrad immer attraktiver. Laut Umweltbundesamt belaufen sich die Kosten für die Nutzung eines Fahrrads pro gefahrenem Kilometer auf 5 bis 10 Cent. Zum Vergleich: Bei einem Auto sind es – je nach Modell – bis zu 1 Euro. Darin enthalten sind die Kosten für die Anschaffung, Reparaturen und den Unterhalt inkl. Treibstoff bzw. Strom bei E-Bikes.

Mann im Anzug auf dem Fahrrad
Im Anzug aufs Fahrrad – heute nichts Besonderes! / Foto: © Drobot Dean – stock.adobe. com

Dennoch ist die Anschaffung eines modernen Fahrrads, E-Bikes oder Pedelecs inklusive Zubehör wie Helm, wetterfester Kleidung und Rucksack mit hohen Kosten verbunden, die erst einmal gestemmt werden müssen. Eine attraktive Alternative kann hier das Fahrrad-Leasing über einen Anbieter wie Bikeleasing, Lease a Bike oder Jobrad sein.

Leasen statt kaufen: Die Vorteile von Fahrrad-Leasing

Ein modernes Marken-Fahrrad mit E-Motor kann leicht 3.000 bis 5.000 Euro kosten. Für die meisten Arbeitnehmer ist das sehr viel Geld und ein Grund mit dem Auto, das ohnehin in der Garage steht, zur Arbeit zu fahren. Mit dem Modell des Fahrrad-Leasings wird das Wunschrad jedoch erschwinglich. Der Ablauf ist einfach:

  1. Sie suchen sich bei Ihrem Fahrradhändler Ihr Wunschrad aus und lassen sich für dieses ein schriftliches Angebot erstellen. Einschränkungen bezüglich Marke oder Modell gibt es nicht, Sie können sich also das Rad aussuchen, das zu Ihnen passt.
  2. Sie geben das Angebot Ihrem Arbeitgeber, der sich bei einem der Anbieter (z. B. Jobrad) registriert und den Antrag einreicht. Einige Arbeitgeber arbeiten bereits mit einem Leasing-Anbieter zusammen. Informieren Sie sich am besten vorab.
  3. Ist das Leasing bewilligt, zieht Ihr Arbeitgeber monatlich einen bestimmten Betrag (z. B. 50 Euro) von Ihrem Bruttogehalt für das Fahrrad ein. Da sich Ihr Bruttogehalt dadurch reduziert, sparen Sie unter dem Strich Steuern.
  4. Am Ende des Leasingsvertrags (meistens nach zwei bis drei Jahren) kann Ihr Arbeitgeber das Fahrrad zum vorher festlegten Restwert übernehmen oder es zurückgeben und Ihnen die Möglichkeit geben, ein neues Modell auszusuchen. [3]

Gut zu wissen: Neben Arbeitnehmern haben auch Selbstständige die Möglichkeit, die Vorzüge des Bike-Leasings für sich zu nutzen. Sie können so zum Beispiel mit dem Fahrrad bzw. E-Bike geschäftliche Besorgungen machen, Kunden besuchen oder Waren ausliefern.

Tschüss Auto, hallo Zweirad: So klappt’s mit dem Umstieg auf das Fahrrad

Die Vorteile für Gesundheit und Umwelt haben Sie überzeugt und Sie haben Lust, künftig selbst mit dem Rad zur Arbeit zu fahren? Bevor Sie losgehen und Ihr Fahrrad kaufen oder leasen, sollten Sie jedoch einige Dinge beachten, damit Sie dauerhaft Spaß daran haben.

Die richtige Ausrüstung

Gute Ausrüstung beginnt beim Fahrrad. Dieses sollte der Strecke angemessen sein und zu Ihrem Gewicht und Ihrer Körpergröße passen. Wohnen Sie beispielsweise in der Stadt oder auf dem flachen Land, sind City-Bikes und Touren-Räder ideal. In den Mittelgebirgen haben hingegen Trekking- und Cross-Räder Vorteile. Das wichtigste Accessoire neben dem Rad ist der Helm. Dieser muss fest auf Ihrem Kopf sitzen und verbessert im Idealfall Ihre Sichtbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer durch reflektierende Elemente oder ein blinkendes Rücklicht.

Damit Sie nicht nur bei schönem Wetter trocken zur Arbeit kommen, sollten Sie möglichst regenfeste Kleidung kaufen. Am besten eignen sich spezielle Fahrradhosen und Oberteile, die sowohl vor Regen, Spritzwasser und Schnee schützen als auch atmungsaktiv und bequem zu tragen sind. Für Ersatzkleidung, Arbeitsmaterialien und eine Wasserflasche für unterwegs ist eine wetterfeste Fahrradtasche oder ein Rucksack sinnvoll. Nicht zuletzt sollten Sie auch an die Sicherheit Ihres Zweirads denken. Haben Sie keine Möglichkeit, Ihr Fahrrad bei Ihrem Arbeitgeber abzuschließen, sollten Sie in ein gutes Schloss investieren.  Mehr Infos zum Thema Fahrradbekleidung

Tipp: Durch Abschluss einer Fahrradversicherung können Sie sich gegen Diebstahl und Beschädigung Ihres Zweirads absichern. Die Kosten sind vergleichsweise gering und belaufen sich für ein 3.000 Euro teuren Fahrrad auf etwa 5 bis 10 Euro monatlich (Quelle: Check24, Stand: 08/2023). Wenn Sie ein Fahrrad leasen, ist der Abschluss einer Versicherung Pflicht.

Wichtig: Berücksichtigen Sie Ihr aktuelles Fitness-Level

Sie waren längere Zeit nicht sportlich aktiv, sind älter als 40 Jahre oder haben Vorerkrankungen wie Bluthochdruck? In diesem Fall ist Radfahren eine gute Möglichkeit, etwas für Ihre Gesundheit und Fitness zu tun. Dennoch sollten Sie es am Anfang langsam angehen lassen. Statt direkt den Weg zur Arbeit zu fahren, ist es sinnvoll, zunächst an den Wochenenden oder auch nach der Arbeit kleinere Radtouren zu unternehmen. Wichtig ist, dass Sie sich nicht überanstrengen. Ziehen Sie im Zweifel Ihren Hausarzt zurate.

Tipp: Wenn Sie Vorerkrankungen haben oder starke Anstiege auf der Strecke liegen, die Sie überfordern, ist ein E-Bike mit hoher Unterstützung (85 Nm Drehmoment) die beste Wahl.

Fazit: Der Umstieg vom Auto aufs Fahrrad lohnt sich für Gesundheit und Umwelt

Ja, der Wechsel vom Auto oder Zug auf das Fahrrad als Hauptverkehrsmittel kann anfangs herausfordernd sein. Wichtig ist, dass Sie sich richtig vorbereiten. Mit dem perfekten Rad und der passenden Ausrüstung gelingt Ihnen der Umstieg jedoch schneller als Sie denken, sodass Sie die vielfältigen Vorzüge Ihres neuen Fortbewegungsmittels schon bald nicht mehr missen wollen. Ihre Gesundheit und die Umwelt werden es Ihnen danken.
Lesen Sie auch unseren Artikel zum Thema „Sport am Arbeitsplatz

Quellen:

[1] Auch E-Bike Fahren wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf System aus.
In Englischer Sprache: https://journals.lww.com/acsm-tj/Fulltext/2021/04150/Metabolic_and_Cardiovascular_Responses_to_a.5.aspx?context=LatestArticles
[2] Radfahrer sind die glücklichsten Pendler:
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S2214140518305255
[3] Die Vorteile des Fahrrad Leasing auf einen Blick:
https://www.mount7.com/dein-jobrad-partner-in-freiburg/
[4] Vorteile des Fahrradfahrens: Umweltschonend, gesund, preiswert sagt das Bundesumweltamt: https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr/nachhaltige-mobilitaet/radverkehr
[5] Wie viele Bäume braucht es, um eine Tonne CO2 zu binden? https://www.co2online.de/service/klima-orakel/beitrag/wie-viele-baeume-braucht-es-um-eine-tonne-co2-zu-binden-10658/

Über O.K. 1 Artikel
O.K. ist begeisterter Hobbysportler und hat selber ein Fahrrad geleast, um damit ins Büro zu fahren.

3 Kommentare

  1. Ich fahre gerne mit dem Fahrrad zur Arbeit. Allerdings nur bei schönem Wetter.
    Ich kann mich nicht mit nassen Haaren in den Laden stellen.

  2. Bei 120 km Arbeitsweg ist das eher nichts für mich!
    Ich fahre aber in der Freizeit viel Fahrrad. Das mit dem Fahrrad-Leasing habe ich nicht gewusst! Ne schöne Sache wenn der Arbeitgeber da mitspielt!

Kommentare sind deaktiviert.